Die Grundschule Radbruch muss nach den Vorgaben des Gesetzgebers eine Ganztagsschule werden.
Die zuständige Samtgemeinde Bardowick hat durch einen Architekten prüfen lassen, ob ein Umbau bzw. eine Erweiterung der vorhandenen Schule möglich ist. Das Ergebnis dieser Untersuchung ist in der Sitzung des Schulausschusses der Samtgemeinde am 03.06.2021 vorgestellt worden. Danach ist ein Um- bzw. Erweiterungsbau nicht möglich. Es wäre aber möglich, auf dem jetzigen Spielplatz der Schule ein zweigeschossiges neues Schulgebäude zu errichten, dann die vorhandene Schule zurückzubauen und dort eine Mensa zu bauen und den Spielplatz herzustellen.
Nach intensiver Diskussion im Schulausschuss, auch über einen alternativen Standort im Zusammenhang mit dem geplanten Bürger- und Sportpark in Radbruch, wurde vereinbart, eine Alternativenprüfung der Standorte durchzuführen.
Die politischen Parteien waren sich einig, dieses für die Zukunft unserer Kinder so wichtige Thema aus dem Kommunalwahlkampf herauszuhalten.
Nun hat aber Herr Gründel, bevor die Alternativenprüfung der Standorte überhaupt begonnen hat, eine Resolution in den Rat eingebracht, die den Neubau auf dem jetzigen Standort präferiert und die Samtgemeinde um eine zügige Umsetzung des Neubauprojektes auf dem jetzigen Schulstandort bittet, und damit das Thema doch in den Kommunalwahlkampf gebracht.
Auch die Schulelternvertetung und die Schulleitung hat sich, wie sie sagen, aus „Vernunftsgründen“ für den Neubau auf dem jetzigen Schulgelände ausgesprochen. Viele sehen das Zusammenwirken mit dem Sportpark als die zukunftsfähigere und bessere Lösung, haben aber die Sorge, dass die Prüfung noch offener Fragen so viel Zeit beansprucht, dass zwischenzeitlich andere Schulstandorte in der Samtgemeinde vorgezogen werden und die jetzt gerade gebaute Zwischenlösung in Containern länger dauert als vorgesehen.
Wir stehen dem Schulneubau auf dem jetzigen Standort derzeit kritisch gegenüber. Wir können uns kaum vorstellen, wie man direkt an einer laufenden Schule einen Neubau errichten will, ohne dass erhebliche negative Auswirkungen auf den Schulbetrieb entstehen. Der Bau einschließlich Rückbau, Bau einer Mensa und Neugestaltung des Spielplatzes wird bestimmt 3 Jahre dauern. In dieser Zeit müssen nicht nur die Schulkinder den Baulärm aushalten, auch die Anlieger sind davon betroffen und müssen den Bauverkehr durch die Siedlung über den Immenweg und den Hans- Eidig-Weg ertragen.
Daher wollen wir zunächst die von der Samtgemeinde angekündigte Standortanalyse durch ein unabhängiges Planungsbüro, bei der nicht nur der Bestandsstandort und der Sportpark, sondern auch noch weitere Flächen in Radbruch auf ihre Eignung für einen Schulneubau mit sorgfältiger Betrachtung und Bewertung aller Vor- und Nachteile abwarten, bevor wir uns für einen Standort positionieren und dessen Realisierung unterstützen.
Die Samtgemeinde hat uns mitgeteilt, dass ohnehin noch viele Fragen hinsichtlich der Finanzierung, der Förderung, des Raumprogramms, des Baustandards, der möglichen Beteiligung der Gemeinden an den Kosten, des Vergabeverfahrens für die Planungsleistungen etc. zu klären sind, und dafür deutlich mehr Zeit benötigt wird als für die Standortanalyse in Radbruch. Die Samtgemeinde schließt daher negative Folgen für die Grundschule in Radbruch durch die nun durchzuführende Prüfung von Standortalternativen definitiv aus.
Wir meinen, dass eine solche sorgfältige Prüfung zwingend geboten ist, eine vorschnelle politisch motivierte Vorfestlegung nicht der richtige Weg ist und werden daher die Resolution von Herrn Gründel nicht mittragen. Was bei nicht sorgfältig zu Ende geplanten Maßnahmen herauskommen kann, haben wir leidvoll am Beispiel Kindergarten erlebt: Der von Herrn Gründel geplante Anbau an den Kindergarten war schon bei Fertigstellung zu klein.
Eure CDU-Fraktion