Die Grundschule Radbruch soll bis 2026 zu einer Ganztagsschule umgewandelt werden. Das bedeutet, dass das Raumkonzept für einen derartigen Schulbetrieb im jetzigen Gebäude nicht ausreicht.
In der vergangenen Woche wurde im Schulausschuss der Samtgemeinde Bardowick, die Schulträger unserer Grundschule ist, diese Angelegenheit zum ersten Mal thematisiert. Herr Architekt Horn hatte die Aufgabe festzustellen, ob die Grundschule am jetzigen Standort erweitert oder aufgestockt werden kann. Das ist wirtschaftlich und schulpädagogisch nicht möglich.
Der Platz am alten Standort reicht aber für einen Neubau aus, so das Fazit von Architekt Horn. Lt. ersten Überlegungen bedeutet das, dass ein zweistöckiges Gebäude am Ende des Schulgrundstückes auf dem jetzigen Spielplatz errichtet und das alte Schulgebäude dann abgerissen wird, um wieder einen Spielplatz zu ermöglichen. Eine Mensa würde separat auf dem Grundstück errichtet. Bei einer Bauzeit von 4-5 Jahren geht diese Lösung natürlich mit erheblichen Belastungen für den Schulbetrieb einher. Die alte Schulsporthalle bleibt dabei erhalten und soll weiter genutzt werden.
Seitens unseres Bürgermeisters Rolf Semrok wurde in früheren Rücksprachen mit Elternvertretern und Schulleitung ein anderer Standortvorschlag favorisiert, und zwar die Ansiedlung der neu zu errichtenden Grundschule auf dem Gelände des Sportparks. So können Synergieeffekte in Verbindung mit den Sportflächen des Sportparks für die Schüler erreicht werden. Lediglich der ebenfalls erforderliche Umzug und Neubau der Schulsporthalle, die auch auf dem Sportgelände zu errichten wäre, kann aufgrund der Kostensituation der Samtgemeinde nicht Zug um Zug erfolgen.
Aufgrund unvollständiger Informationen von Schulleitung und Elternvertretern über den Sachstand des Bebauungsplanes für den Sportpark und die Verhandlungen zur Nutzung des Grundstücks hat die Schulleitung der Grundschule Radbruch einen Antrag an die Verwaltung der Samtgemeinde gestellt, die Schule am alten Schulstandort zu errichten. Begründet wurde dieses vorrangig mit der Ungewissheit, ob der Sportpark zeitnah realisiert werden kann und am neuen Standort nicht gleich eine Sporthalle zur Verfügung steht.
Auch der Ausschussvorsitzende Achim Gründel ließ leider die nötige Neutralität bei diesem so wichtigen Thema vermissen und bezeichnete die Planungen des Büros Horn zum Neubau auf dem Bestandsgrundstück als Vorzugslösung von 9 Varianten, bei denen er auch den Sportpark erwähnte. Eine Vorzugslösung kann es aber nur geben, wenn die Varianten gegeneinander abgewogen werden. Das ist beim Standort Sportpark bisher nicht geschehen, wie auch Samtgemeindebürgermeister Heiner Luhmann bestätigte.
Das Resultat der Ausschusssitzung: Inge Schmidt konnte zumindest erreichen, dass die Standortfrage noch einmal betrachtet wird, z.B. wie lange das Genehmigungsverfahren sowohl für den einen als auch den anderen Standort dauert. Feststeht, dass auch am jetzigen Standort der B-Plan geändert werden muss und dass mitnichten in Kürze mit dem Schulneubau begonnen werden kann. Ausschreibungsverfahren sind einzuhalten, die ihre Zeit dauern. Auf jeden Fall ist Zeit da, die Überlegungen hinsichtlich des einen oder anderen Standortes anzustellen.
Horst Karjot vom TSV und unser Bürgermeister Rolf Semrok wiesen zum Schluss noch einmal auf die einmalige Chance, gemeinsam eine neue Schule und neue Sportanlagen an einem Standort zu errichten hin und betonten die dabei für beide Seiten entstehenden Synergieeffekte. Bürgermeister Rolf Semrok stellte ausführlich den Sachstand und den Fahrplan für einen B-Plan Schule im Sportpark vor. Dieser könnte im Frühjahr 2022 fertig sein. Das Grundstück für den Sportpark steht der Gemeinde ab dem 01.10.2021 zur Verfügung. Durch die zugesagten Fördermittel kann auch zügig mit dem Parkteil des Sportparks begonnen werden. Die weitere Diskussion erfolgt in einer der nächsten Schulausschuss-Sitzungen, denn die Samtgemeindeverwaltung hat ein transparentes Verfahren versprochen.